Vor einer Weile bin ich von der Aruba Tourism Authority beauftragt worden, die Insel zu bereisen und eine Fotoreportage über Land und Leute und über die Aruba-High-Winds zu fotografieren und schreiben. Daraus wurden Vorträge, Artikel und eine Radiosendung bei RPR1.
Ricardo Croes' flinke Augen erfassen das Geschehen in der Ankunftshalle vom Flugplatz. Seine Erfahrung sagt ihm, welcher Tourist in welchem Hotel eincheckt. Heute steht er hier, um sich den Journalisten des 24. Aruba Hi-Winds-Competition, dem größten Wettbewerb für Windsurf- und Kitesurfamateure in der Karibik zu widmen.
Trotz seiner gedrungenen Größe und seines soliden Körperbaus bewegt er sich mit einer unerwarteten Wendigkeit. Er ist mit seiner Aufmerksamkeit überall gegenwärtig. Das ist eine essentielle Fähigkeit für seine Aufgabe als Public Relation Coordinator der Aruba Tourist Authority. Er nutzt sie auch für Zwischenmenschliches: Während er sich den Journalisten vorstellt, entdeckt er eine junge Frau, die ihren schweren Koffer vom Band wuchten will und ist sofort helfend zu Stelle. Ob es an dem schweren Koffer oder der attraktiven Frau liegt, sei dahingestellt… Man mag ihn sofort.
Ricardo erklärt, Aruba gehöre zu den ABC-Inseln der Niederländischen Karibik: Aruba, Bonaire, Curacao und er bewirbt seine Heimat mit all ihren Vorzügen: 40 Kilometer vor der venezuelanischen Küste gelegen, ist 30 Kilometer lang, neun Kilometer breit. 120.000 Einwohner aus 40 Nationen verteilen sich über die 184 Quadratkilometer große Insel, verwaltet durch eine parlamentarische Demokratie als Status Aparte im Niederländischen Königreich seit 1986. Da wird es eng, da müsse man sich verstehen. Das geschieht unter den Arubanern durch ihre eigene Sprache Papiamento, ein melodisches Gemisch aus Spanisch, Holländisch und Portugiesisch. Fast täglich gleichbleibende 28 Grad Celsius, weniger als 60 cm Niederschalg im Jahr. 12 Kilometer weiße Sandstrände. Viel schroffe Küstenlinie und Korallenriffs im kristallklaren Wasser. Gut ausgebaute Infrastruktur und europäische Standards. Internationaler Flugplatz, Hotels in jeder Preisklasse, mehr als 250 Restaurants.
Dabei lenkt er den Wagen durch die Straßen der Hauptstadt Oranjestad, vorbei an einer farbenfrohen Welt aus bunt bemalten Häusern im Kolonialstil, Palmen, türkisfarbener See und fröhlichen Menschen, von denen Ricardo jeden zu kennen scheint und aufmerksam grüßt. Bonbini, willkommen auf Aruba!
Die Fahrt führt aus der Stadt und entlang des namentlich einfallslosen „Low-Rise-Area“, einem hübschen Hoteldorf, in dem die Gebäude nur drei bis vier Stockwerke haben. Der Ort ist ruhig, überschaubar und zur Erholung gut geeignet. An dessen Stränden mit Namen wie Bushiri, Druif, Eagle und Manchebo gibt es keine Ausflugspiers und wenige Bars. Motorboote sind nicht erlaubt. Es gibt viel Platz auf dem Sand.
Das nächste Verkehrsschild weist durch den ebenfalls einfallslosen aber konsequent fortgeführten Hinweis „High-Rise-Area“ den Weg zum Ziel. Entlang des Palm Beach haben viele namenhafte Hotelketten ihren baulichen Stempel verewigt. Hier darf auch vom 18. Stockwerk auf den Strand geschaut werden – ein Flair von Miami Beach oder Surfers Paradise. Glamour auch durch die vielen Sterne, mit denen die Hotels untereinander konkurrieren. Hat das eine etwas neues vorzuweisen, versuchen es die anderen auf noch effektvollere Weise zu überbieten. So sind Casino, Fitnesscenter, jede Art von Spa, Bars, Pools und Palmengarten allgemeiner Standard.
Der Service im Holiday Inn SunSpee ist durch das Personal unkompliziert und reibungslos. Offenbar wird gerne mehr Arbeit gemacht, als nötig ist. Die Zimmerschlüsselmagnetkarten haben oft eine Verweildauer von nur ca. 24 Stunden, bis sie neu codiert werden müssen. Das ist oft nicht leicht, weil die Zusammengehörigkeit von Gästename und Zimmernummer nicht immer übereinstimmt. Aber mit Geduld und kurzem Plausch wird jedes Problem von den oft mütterlich korpulenten Damen am Empfang behoben, sweethart. Diese Begegnungen sind ein tolles Erlebnis.
Das Hotel bietet neben den drei Wohntürmen mit den ungeahnt phantasievollen Namen Aruba, Bonaire, Curacao diverse Geschäfte, ein Casino, eine Poollandschaft direkt am Strand und die üblichen Komplikationen durch übereifriges Personal bei der Bespeisung der Gäste. Verlässt man im Frühstücksraum nur kurz seinen Platz zum Buffet, ist er nach der Rückkehr durch das Personal mit neuen Gästen besetzt. Bleibt man sitzen und verzichtet auf einen zweiten Happen, bedeutet jedes gedankliche Abschweifen, jede Unaufmerksamkeit, dass Teller weggeräumt oder halb leere Tassen verschwinden. Sich daran festgehalten endet mit einem Sieg des Kellners.
Die verlorene innere Ruhe kehrt zurück im wasserbesprengten Palmengarten des Hotels. Dieser endet direkt am Bastsonnenschirm-gespickten Palm Beach, dessen Sand so weiss und weich ist, dass er einem die Füße umschmeichelt. Ein paar Schritte darauf getätigt führen zum Wassersaum. Sanft lecken ein paar müde Wellen über Korallensand. Die Palmen rauschen. Erst weit draußen greift der Wind die Oberfläche an und verwandelt sie in weisse Schaumkronen, die dem endlosen Horizont entgegen tanzen.
Aruba liegt im planetaren Windgürtelsystem im Bereich der Passatwinde und wird regelmässig und nahezu ununterbrochen vom Ostwind überströmt. „One way wind“ nennt ihn Ricardo und fängt gleich an, das Lied der Musikgruppe The Cats zu singen. Ricardo moderiert Samstag im Lokalradio das 70er-Jahre-Musikprogramm. „Egal ob bei Tag oder Nacht, es sind immer mindestens 20 Knoten, meistens nimmt er zum Nachmittag zu.“
Obwohl noch nie ein Hurricane die Insel bestürmte, haben alle Hotels die Auflage, „hurricaneproof“ zu sein. Die viel weiter im Norden entstehenden Wirbelstürme haben bestenfalls die Wirkung, dass die Luft aus Arubas Breiten abgezogen wird und der Wind schwächer weht. Reiseführer raten den betuchten Damen, ihre breitkrempigen Sommerhüte daheim zu lassen und auf den arubatypischen und überall erhältlichen Strohhut mit Kordel auszuweichen. Hüte, Luftmatrazen und auch mal schnorchelnde Kinder werden durch den an der Westseite der Insel dauerhaft ablandig wehenden Ostwind gerne mal bis nach Costa Rica befördert. Es sei denn, dass ein hilfsbereiter Arubaner den Aussenborder anwirft, und verlustig zu drohen gehendes wieder einsammelt. „Masha danki!“ - vielen Dank.
Die Freundlichkeit auf der Insel ist amtlich festgeleg: „One Happy Island“, eingeprägt auf jedem Nummernschild, wird mit Stolz und oft in sehr gemütlicher Geschwindigkeit herumgefahren. Das Straßensystem ist gut ausgebaut, die Polizei ist gut bezahlt und nicht korrupt. Aruba trumpft mit einer sehr geringen Kriminalitätsrate auf. Das ist kaum nachvollziehbar, denn der Knast, ein modernes Gefängnis und gerne als „Ocean View Hotel“ bezeichnet, ist mit allerhand Service, Komfort und schöner Lage am Strand Boca Grandi eine Alternative zu den teuren Hotels der Insel. Die Arbeitslosigkeit auf der Insel ist gering, 10.000 Hotelbetten wollen regelmäßig gemacht, 500.000 Kreuzfahrttouristen pro Jahr bespaßt und alle Gäste gut bekocht werden. „Eet smakelyk!“
Alexander Tavarez steht am Geländer der Terasse seines Restaurants „Scala“, einem der 250 gastronomischen Betriebe Arubas. Er betrachtet das Treiben in der Paseo Herencia Mall. Wie jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit wird den Touristen ein buntes Potpourri an Unterhaltung geboten. Eine künstliche Fontaine wiegt sich in wechselnder Farbenpracht zu klassischen Klängen. Sanfte Musik erklingt aus verschiedenen Ecken und trägt die Besucher durch die künstliche kleine Stadt mit reichhaltigem Angebot an Mode, Schmuck, Souvenirs und natürlich den überteuerten Dingen, die nur gekauft werden, um Geld auszugeben. Solche werden dem nachlässigen Touristen sogar hinterhergetragen. Ricardo erzählt, „Einst ist so ein Diamantencollier verloren worden. Treu, wie die Arubaner sind, ist es später im Fundbüro („lost and found“) abgegeben worden.“ Während er erzählt, bestellt er sich Ceviche (US$ 11,95), Chicken piccata (US$ 21,95) und drei Gläser Merlot (je US$ 6,00). Ricardo erwähnt stolz, dass der Service in diesem Restaurant besonders gut sei, es gäbe auf Aruba eine Ausbildungsagentur zur Schulung von Servicekräften nach höchstem Standard. Das Personal arbeite über die gesamte Insel verstreut. Nicht umsonst sei er Teilinhaber dieser Agentur.
Die Ureinwohner lebten vom Fischfang. „The Catch of the Day“ ist Nationalgericht, gefangen, gegrillt, gedünstet, gebacken, gebraten. Oft wird mit Kräutern und Gewürzen zubereitet. „Yerb'i hole blanco“ ist Aruba-typisches weißes Basilicum und wird gerne zusammen mit Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln und Salz in Fischsuppen geworfen. Dann heißt das Aw'i playa – Strandwasser. Gerüchten zufolge soll Yerb'i hole blanco aber auch als Mittel gegen allerlei Wehwehchen eingesetzt, als Insektenmittel verwendet und sogar als Deodorant benutzt werden.
Die hitzeverkrümmten Krabbenschwänze im Shrimp Cocktail (US$ 12,95) im Restaurant „Scala“ sind wunderschön arrangiert aber und trotz der Verwendung von Yerb'i hole blanco geschmacksneutral. Der Glazed Salmon (US$ 23,95) schmecht in medium one hervorragend. Ein wohltemperiertes Glas Sauvignon (US$ 6,00) paßt zur schwülwarmen Abendstimmung auf der Terasse vom Scala, während unterhalb der Cokoo Kunuku vorbeizuckelt, einer von fünf fensterscheibenfreien, buntbemalten und auditiv gutbestückten Partybussen, die sonnenbestochene Touristen artgerecht direkt vor die Tür verschiedener Bars karren. One Happy Island.
Der äußerste Norden der Insel ist auch ohne nautische Navigationskenntnisse am California Lighthouse zu erkennen. Als 1914 die MS California dummerweise an der Nordküste der Insel zerschellte, entschied man sich, einen Leuchtturm zu errichten. Ganz aus Korallengestein erbaut ragt er heute majestätisch auf seiner Anhöhe empor und wird als Anlaufpunkt von Touristen angepeilt. Das schwere Schloß an der Tür verrät, dass kein Zutritt möglich ist. Vor einer Weile ist wohl mal jemand heruntergefallen. Seitdem kann man den schlanken Turm nurnoch von unten bestaunen. Unweit vom Leuchtturm ist das Restaurant La Trattoria El Faro Blanco mit schönem Blick über das karge Karstland, den familienfreundlichen Arashi Strand mit der beeindruckenden Skyline vom High-Rise-Area im Hintergrund. Alternativ bietet sich die Bude „Yum Yum‘s“ an, aus der Gilbert fröhlich lachend seine Spezialitäten wie Big Hot Dogs oder Coconut Water, beides je US$ 3,00, zweites aus frischgeschlachteten Kokosnüssen verkauft.
Ein paar Schritten hinter dem Leuchtturm eröffnet sich eine weite Dünenlandschaft bis zur nördlichsten Spitze der Insel. Sähe man nicht das Meer, wäre ein Vergleich mit endloser Sandwüste angemessen. Schroffe Steinformationen schaffen den Eindruck von Ursprünglichkeit. Es gibt viele Dinge zu entdecken: Kakteen, Eidechsen, Blumen in der zerklüfteten Lava. Die schweifenden Gedanken werden jäh unterbrochen von laut daherknatternden Dirtcars – kleine, offene geländetaugliche Vehikel, mit denen Touristen durch abgelegene Staubstraßen und Pfützen brettern dürfen. Ist Staub und Gestank verzogen, kann die Wanderung in der Einöde fortgesetzt werden.
Beim Anblick des gut ausgebauten Straßensystems ist es schwer vorstellbar, dass vor wenigen Jahren weite Teile der Insel schwer oder gar nicht zugänglich und spärlich oder gar nicht bebaut waren. Jeder leicht erhöhte Ausblick, ob von Hügeln oder 18. Stockwerken belehrt eines besseren. Fast überall hat ein Haus, ein Hotel oder eine Golfanlage den geeigneten Platz gefunden, so dass eine geographische Orientierung jederzeit möglich ist. Ging man einst verloren, war es stets eine Hilfe ihn zu finden – den Divi-Divi-Baum, ein windgeformtes niedriges Gestrüpp, das die Einheimischen als Wahrzeichen der Insel betrachten und das Verirrten eine Richtung wies: Der stete Ostwind läßt den Baum in Richtung Westen wachsen, in die Richtung weisend, wo jetzt die meisten Hotels angesiedelt sind.
Gehörlosen muss es vorkommen, als seien sie ins Jahrhundert der Eroberungen zurückversetzt. Zwei schwere portuguisische Gaffelschoner nehmen Kurs auf die von Sandbuchten unterbrochene Küste am Malmok Strand, drehen in den Wind und lassen fallen Anker. Andere Anwesende wünschen sich Schallschutz, denn die Schiffe sind bestückt mit Musikanlagen, die offenbar gleichermaßen zur Unterhaltung und zur Winderzeugung genutzt werden und damit jede Illusion vergangener Zeiten zerdröhnen. Kaum liegen sie an der Kette, schmeisst sich von jedem Schiff der „Jolly-Pirates-Snorkeltours“ eine Horde Touristen mit Maske und Schorchel in die spiegelglatte See, um die Korallenriffe vor dem Ufer anzutauchen. Für die am Strand Belästigten hat die Flucht vom Ufer ins Meer wenig Effekt, da Schall unter Wasser viermal schneller übertragen wird und somit viel lauter ist, als an Land.
Nachdem die Schiffe der Jolly-Pirates-Snorkeltours die Anker gelichtet und der Küste den Achtersteven zugewendet haben, ist Zeit, sich wieder der Stille zu widmen.
Die ersten Bewohner kamen vor ca. 4500 Jahren mit einfachen Kanus die 40 Kilometer von Venezuela dahergepaddelt. Sie lebten in kleinen nomadischen Gruppen vom Fischfang und gesammelten Früchten. Ob sich die Vorzüge Arubans herumgesprochen hatten? Denn 1000 Jahre später tauchten Arawakindianer vom Stamm der Caiquetio auf der Insel auf, die Mais und Maniok anbauten und in Dörfern nahe von Frischwasserstellen friedlich zusammenlebten. Eine Kohorte Christoph Kolumbus‘ stiess 1499 auf die Küste der Insel. Alonso de Qjeda war der erste Europäer, der von Bord sprang und mit seinen goldbeschlagenen Halbstiefeln den Korallensand betrat. Was er vorfand, schien ihn nicht zu beeidrucken, er verlies „isla inutil“ (nutzlose Insel) bald wieder.
Erst 1515 wurde man aktiv und zwang alle Bewohner des Caiquetiosstammes nach Santo Domingo (derzeit Haiti und Dominikanische Republik) um dort als Sklaven zu arbeiten. Amerindianer kehren im Jahr 1526 zurück nach Aruba, als Spanier begannen, Rinder zu züchten. Die Zurückgekehrten gewannen daraufhin die Kontrolle über ihre Insel zurück. Aber auch die Holländer fanden Gefallen und übernahmen 1636 die Gewalt über Aruba, Bonaire und Curacao. Die Spanier verzogen sich und die ersten Siedler, oft vor der in Europa bevölkerungsreduzierend wirkenden Inquisition Flüchtige, die via das liberale Holland in die karibischen Kolonien auswanderten.
Einige kleine Goldfunde verursachten ab 1824 einen Goldrausch. Aber die Gier war größer als die Goldfunde und verebbte mit den Auswirkungen des ersten Weltkriegs auf die Karibik.
Das Zeitalter der Moderne begann mit schmutzigen Fingernägeln: 1924 stellte Standard Oil of New Jersey eine Ölraffinerie an den Strand von San Nicolas. Dafür wurden tausende Arbeiter aus Amerika, Europa, Afrika und den karibischen Inseln auf die Insel gelockt. Im 2. Weltkrieg waren US-Truppen auf Aruba, um die strategisch wichtige Anlage zu schützen. Beides waren Gründe für die wachsende Zahl an unterschiedlichen Kulturen auf Aruba.
1985 wurde die Raffinerie vorübergehend geschlossen. Das war Auslöser für die heute stetig sprudelnde Geldquelle Arubas – der Tourismus wurde zur größten Industrie der Insel.
Die Fahrt geht über die Insel entlang trockener Macchialandschaft, sanften Hügeln, übersät von hochwachsenden Kakteen und niedrigen Hartlaubpflanzen. Sobald die künstliche Hotelwelt entlang der Küste verlassen wird, wandelt sich das Bild zu einer bunten, abwechslungsreichen und oft phantasievoll gestalteten Bebauung mit Einzelhäusern auf trockenem Grund, kleinen Geschäften und Restaurants, Freiluft-KFZ-Werkstätten und Sportstadien. Es erinnert ein bißchen an mexikanische Western, ein bißchen an koloniale Erobererzeit.
Die Insel ist in sieben Distrikte unterteilt, namentlich meistens benannt nach der nächstgelegenen Stadt. Darüberhinaus gibt es aber noch weitere Landmarken. Im Süden steht die große Ölraffinerie und bestimmt das Leben der Einheimischen. „Chocolatecity“ ist eine nichteingetragene Bezeichnung für die dort lebenden Arbeiter von den Inseln Tobago und St. Lucia. Diese sind stolz auf sich und ihren Stadtnamen, haben sie doch einst den Karneval nach Aruba gebracht, der seitdem ausgiebig im Februar eines jeden Jahres gefeiert wird. Ansonsten vergnügt man sich im Rotlichtviertel, das bezeichnenderweise in der Rembrandtstraße angesiedelt ist. Drei Monate dürfen es die Damen meist spanischer Herkunft katholisch diskret aber legal auf der Insel treiben.
Entlang der Raffinerie und vorbei am Gefängnis führt der staubige Weg unerwartet an den wunderschönen und unberührten Strand Boca Grandi. Hier zeigt sich die Westseite der Insel in rauher Schönheit mit Dünen, Kakteen, türkisfarbenem Wasser und Wellen. Ein Riff schützt den Strand in der Bucht und macht ihn zu einem geeigneten Kiteboarding- und Windsurfrevier. Unweit vom Boca Grandi liegt der Bachelor‘s Beach. Gut zu erkennen an einer Gischtfontaine, die den Weg weist.
Ansonsten bietet die Westküste der Insel nur einzelnen kleine Sandbuchten, dazwischen liegen schroffe Felsen aus Lavagestein, die schön zum Klettern und Wandern einladen und durch die Kargheit aus Sand und Gestein einen Kontrast zum ewig blauen Meer bilden.
„Aardbei“ – in doppelter Weise erschreckten die Erdbeeren. Howard Maduro hatte Angst, zur Schule zu gehen. Er wußte nicht, was das holländische Wort bedeutet und kannte auch nach einer Beschreibung keine Erdbeeren. Howard Maduro ist auf Aruba geboren. Da gab es keine Erdbeeren. Und es gab das holländische Wort nicht in seinem Wortschatz. Bis zur Einschulung hatte er nur Spanisch und Papiamento gesprochen. Im Laufe seines Lebens hat er die Welt entdeckt und bereist. Dabei ist er sogar ein Jahr in Osnabrück gewesen. Seine Ausbildung fand statt in Venezuela und den USA. Europa war zu weit entfernt. Heute ist sein Aktionsbereich in Lateinamerika. Er ist mittlerweile Sales Manager im Holiday Inn Aruba und verantwortlich für alle Hotels von Mexico bis Argentinien. Er lehnt sich zurück in den neuen, orangen Kunststoffsitzen im Frühstückssaal seines Hotels und rekapituliert seine Wurzeln: portuguisisch, jüdisch, schottisch, afro-amerikanisch, ... Ihm fallen nicht gleich alle Abstammungen seiner Familie ein. Ist er deshalb so gelassen, weil in ihm so viele Ursprünge ruhen? „Es ist der lateinamerikanische Einfluss, der mein Tun bestimmt. Die Musik, die Sprachen, insbesondere das Portugisische. Arepas, das ist mein Lieblingsbrot, ...“ Er spricht von Dingen, die sein Leben prägen und die er im Hotel zu etablieren versucht. „Aruba ist wie ein Bindeglied (er sagt „intersection“)“. Zum einen ist da die historische Bindung an Europa durch Holland. Zum anderen die wirtschaftliche Nähe zur USA durch die Raffinerie und die großen amerikanischen Hotelketten. Aber es ist der Einfluß Lateinamerikas, der die Lebensweise bestimmt. Venezuela ist das nächstgelegene Land, die größte Bevölkerungsgruppe sei aus Columbien.“ Er spricht weiter: „Aruba ist die karibische Suppe!“ Und beobachtet dabei aufmerksam sein Personal im Frühstückssaal. Ricardo wirft ein: „Aruba ist wie ein Kreuzfahrtschiff.“, aber Howard hört ihn nicht. Er lässt seine Worte nachklingen. „Carribean Soup“ – der Ausdruck gefällt ihm, der Ausdruck berührt ihn innerlich zutiefst. Er schweigt und verrät nicht, was da ins Schwingen gebracht wurde. Vielleicht ein Ruf aus einer Zeit weit vor seiner Existenz. „Für die Holländer war Anfang des 17. Jahrhunderts Curacao der wichtigste Hafen. Es ging um Sklavenhandel. Um ihn zu schützen, wurden Aruba und Bonaire als Vorposten verwendet. Hier bekamen die Portugisen Kontakt zu den Einheimischen und Sklaven und die Sprache Papiamento entstand.“
Die Sprache sei ständig im Wandel. Er und Ricardo finden Beispiele, wie sie aus ihrer Sprachvielfalt einzelne Redewendungen plötzlich im Papiamento wiederfinden, wo diese vorher den anderen von beiden gesprochenen Sprachen zuzuordnen waren. Das erinnert Howard Maduro daran, wieder über sein Hotel zu sprechen. „Das Holiday Inn ist 1969 gegründet worden. Es ist das größte Hotel der Insel, es hat den längsten Strandabschnitt. Seitdem hat sich nichts an geändert.“ Jetzt sei es an der Zeit, die Marke Holiday Inn neu zu entwerfen, sagt er mit Blick auf die sich ständig ändernde Sprache Papiamento. „Das Logo wird neu gestaltet, alles wird neu gestaltet. Die Räume, die Möbel, Bettbezüge, Flachbildschirme, ... Die Innovation begann in den Restaurants.“, erzählt er und weist mit dem Blick in den Raum. „So modern!“ Es scheint, als lasse er die Worte eine Weile auf sich wirken. „Die amerikanischen Gäste sagen ihm, es sei das modernste Holiday Inn.“ Howard ist stolz auf diese Aussage. Es ist sein Verdienst. Er ist zu bescheiden, um das zuzugeben, läßt einen Moment verstreichen, bis die Zuhörer den Hinweis erkennen, und anerkennen. Das sind die Motoren, die ihn antreiben weiterzumachen, durch Lateinamerika zu reisen und die Standards auch bei seinen anderen Hotels zu erreichen. „Wir bieten sechs Optionen für unsere Gäste: room only, room plus breakfast, half board, full board, all inclusive, all inclusive premium. Das hat sonst keiner!“
Und das geplante Hotel Ritz Carlton? „Good move.“, sagt er kurz. Es hebe den Ruf der Insel auf ein neues Niveau. „Ich bedaure die Windsurfer, denen ein Teil der Bucht genommen wird. Dennoch wird es uns allen zugute kommen.“
Er ist aufgewühlt, denkt an den Ruf Arubas in der Welt, ist bereits in Gedanken wieder unterwegs. Sein Blick schweift durch die getönten Scheiben nach draußen, in die Ferne. Er ist in Columbien, Argentinien, Costa Rica, Mexico. Bei seiner gedanklichen Rückkehr stellt sich ein großes Gefühl der Ruhe ein. „Und wenn ich zurückkomme,“ sein Blick wird unsicher, empfänglich, weich. „Wenn ich nach Aruba zurückkomme, dann komme ich nach Hause.“
Vor jedem Hotel entlang des Palm Strandes ragt eine Pier ins Meer. Darauf gebaut sind Bars, Sonnenunterstände und Lagerräume für Tauchausrüstung. John kommt aus Massachussetts USA und reist derzeit durch Mittelamerika. Auf Aruba hat er sich für zwei Tauchgänge mit dem Anbieter Unique Watersports auf dem Palm Pier entschieden. John steht auf der Pier mit einer gut gepackten Tauchausrüstung und wartet, dass er an Bord des Motorboots steigen kann. Er ist aufgeregt, es ist schon ein paar Jahre her, dass er getaucht ist und er trägt Sorge, dass ihm die lebenswichtigen Handgriffe abhanden gekommen sind. An Bord sind Bänke unter einem Sonnendach angebracht, hinter denen Tauchtanks in Haltevorrichtungen stehen. Jeder Gast an Bord bekommt einen Platz mit je zwei Tanks zugewiesen. John verstaut die Flossen unter seinem Sitz und beginnt, das Jacket und die erste Stufe mit dem Tank zu verbinden. Ihm geht das besser als erwartet von der Hand. Die Tanks sind satt gefüllt mit 3000psi. Das Boot legt vom Palm Pier ab und sticht in See, Richtung NNW.
Aruba bietet Tauchern ein ausgesprochen vielfältiges Tauchrevier mit einer Vielzahl an Korallen, warmem Wasser und eine guten Sicht darin. Unzählige Wracks säumen den Meeresgrund vor der Insel. Darin werden die „deep six“ angetaucht, ein halbes Dutzend Stahlschrott, das sich im Laufe der Jahre in eine wunderbare Welt aus marinem Leben und bizarren Formen verwandelt hat.
Die See wird rauher, das Hantieren an Bord wird zum Balanceakt. Yoidel ist das gewohnt und klettert geschickt über das Deck, auf die Brücke über dem Sonnendach und in das Vorschiff. Yoidel kommt aus Kuba und ist Instructor bei Unique Watersports. Er trägt sein Geschick an Bord zur Schau, freut sich, heute wieder neun Gäste als Publikum für sich auf Deck zu haben. Sobald es jedoch zur Einweisung des Tauchgangs kommt, ist er konzentriert und besonnen. Es werden die Route beschrieben, die Tauchsprachzeichen vereinbart (halber Tank, 1000psi, 3 Minuten Dekompressionsstop, …) und Zweiergruppen gebildet, in denen aufeinander aufgepasst wird, trotzdem die Gruppe zusammenbleiben soll. Während er redet, wandern seine Augen flink über die Gäste und deren Ausrüstung. Im Anschluß seiner Worte hat er hier und da noch einen helfenden Handgriff auszuführen.
John steht fertig zum Einstieg ins Wasser am Heck vom Boot. Vier Kilo Blei, das ist ausreichend für den Sog in die Tiefe. Nur wenige Gäste tauchen mit Neoprenanzug, John trägt Boardshorts, die Wassertemperatur beträgt 28 Grad Celsius an der Oberfläche. Ihm klopft das Herz. Was wird in der Tiefe geschehen? Machen die Ohren den Druckausgleich mit? Versteht er noch, sich unter Wasser zu bewegen? Unten gibt es kein schnelles Auftauchen. Wenn was passiert, muss er in der Tiefe damit klar kommen. Bereits Verschlucken kann schon zum Problem werden.
Bis alle Taucher im Wasser sind, reihen sich die anderen an einer Leine bis zu einer Boje auf. An der Oberfläche ist soviel zu sehen, Das schwankende Boot, die einsteigenden Taucher, die Küste der Insel in der Ferne, ... John wagt einen Blick durch seine Maske in die Tiefe und bekommt einen Schreck. Nur ein paar Meter unter seinen Flossen ragt ihm ein Ungetüm aus pflanzenüberwuchertem Stahl entgegen: „Oh, it‘s right there!“ Er kann den Blick nicht von dem lassen, was er sieht. Es sind das Vorschiff, der Steven, die Bordwand, einige Poller für längst verrottete Anlegertrossen. Schemenhaft verschwindet der Rest des Wracks im Blau der ewigen Tiefe.
John beginnt den Abstieg zur MS Antilla, dem größten Schiffswrack der Karibik. Der ehemals deutsche Frachter, 1939 in Hamburg gebaut und zur Versorgung der vielen U-Boote in der Kribik verwendet, wurde bei einem Angriff der Alliierten im Jahr 1941 durch den Kapitän versenkt. Der habe die Schotts geöffnet und den Kesselraum mit Meerwasser geflutet, so dass dieser explodierte und das Schiff zerstörte.
Erst im Jahr 2009 senkte sich das bis dahin aus dem Meer ragende Krähennest in die Tiefe, unter dem John nun hindurchtaucht. Die Gruppe schwimmt entlang des Rumpfes, der an vielen Stellen geborsten ist. Oft ist die Schiffsform zu fragilen und bizarren Skulpturen verzerrt, überwuchert von Röhrenschwämmen, filigranen Korallenformationen und bewohnt von Hummern, Muränen und unzähligen Fischen in Schwärmen. Yoidil flippert ruhig vor der Gruppe her und lässt dieser 50 Minuten Zeit auf 15-18 Metern Tiefe unter, über und durch die Reste des 400-Fuß-Vessels zu blubbern.
Zurück an der Oberfläche läßt John seiner Begeisterung freien Lauf. Alle Teilnehmer sind überwältigt vom Wrack. Für John ist es eine Reise in die Vergangenheit und in eine phantastische Welt, durch die er zu schweben scheint. „Es ist einmalig schön und spannend!“
Die Stunde auf dem Tauchboot wird für leidenschaftlichen Austausch der Erlebnisse des vorangegangenen Tauchgangs genutzt. Dann geht es wieder daran, die Ausrüstung mit dem zweiten Tank anzulegen. Die Tauchstelle heißt Araki Reef und ist 15 Meter tief. Es wird generell von tiefer zu flacher getaucht. John ist jetzt wieder routinierter als zuvor. Die Anweisung von Yoidel hieß, halben Tank melden, um die Rückkehr einzuleiten. Der Abstieg geht schnell, der Grund ist erreicht. Ein flaches Riff mit schönen Korallen, großen Papageienfischen, Elchkorallen und Röhrenschwämmen. Eine Muräne kringelt über den Grund und fängt einen Fisch.
Eine Meeresschildkröte begleitet zuerst die Tauscher, dann zieht sie die Taucher mit sich. Unerwartet werden fremde Teile auf dem Grund gesichtet. Eine Kühlrippe, dann ein Flügel, dann ein Ringmotor, Propeller, wieder Flügel, ... Der geschulte Aviator baut das Puzzle auf dem Grund gedanklich zusammen und stellt fest, dass hier eine Lockheed Lodestar zerschellt und versunken ist. Ob das die Meeresbewohner im Cockpit auch getan haben?
Unique water sports, Tel.: 011-297-5860096
www.visitaruba.com/uniquesports/
Die Fische im Aquarium haben alle einen Namen. Es sind fünf an der Zahl. Amy ist fast vier Jahre alt und sitzt mit ihrer Mutter an Bord der Stingray. Der Katamaran legt gerade ab vom Pelican Pier vor dem Holiday Inn Hotel. Amy ist aufgeregt. Sie hat schon Schwimmunterricht, aber tauchen, Taucherbrille und unter Wasser gucken, dafür ist sie noch zu jung.
Die Stingray fährt entlang der Küste. Unterwegs werden Amy und die erwachsenen Gäste von Angie Lacle auf das bevorstehende Abenteuer eingestimmt. Angie hat lange Zeit auf dem Touristen-U-Boot Seaworld Explorer gearbeitet. Sie beherrscht es ausgezeichnet, die Gäste zu animieren. Von Steelpandrumm-Musik begleitet erklärt sie die Schwimmwesten, die Bar, bestehend aus einem Cooler mit Leitungswasser und das Schiff, auf dem Autumn mitfährt, sowie das kommende Schiff, auf das auf hoher See umgestiegen wird. Angie arbeitet für Atlantis Adventures, ein weltweit operierendes Unternehmen, das 12 Mio. Menschen pro Jahr unter Wasser bringt. Und die meisten davon auch wieder an die Oberfläche.
Die Seaworld Explorer 14 ist ein Semisubmarine, ein Glasbodenboot, bei dem die Passagiere wie in der Gondel eines Zeppelins sitzen und die Unterwasserwelt duch Fenster bestaunen können. Es sind nur ein paar Meter Fahrt, dann tauchen vor Amy die ersten Fische am Fenster auf – größer als in ihrem Aquarium. Einen Augenblick später geht ein Raunen durch die 44 Gäste an Bord. Aus dem unendlichen Blau vor den Fenstern zeichnet sich zuerst ein Schatten, dann die Aufbauten der MS Antilla ab. Das Wrack erscheint genau unter der Seaworld Explorer 14 und versetzt die Pasagiere in großes Staunen, während sie darüber hinwegschweben. Eine Gruppe Taucher zieht unter ihnen entlang durch den geborstenen Stahl des Wracks.
Die schwungvollen Erklärungen von Angie im Wechsel zwischen Spanisch und Englisch lassen das Ereignis zu einem nachhaltigen Erlebnis werden. Angie erzählt viel über die Antilla, die jetzigen Bewohner, wendet sich ständig abwechselnd backbords und steuerbords zu und weist auf die unterschiedlichen Fische hin, erklärt das Wrack und würzt das ganze mit etwas zuviel „Okiedoki“, „Scoobiedoo, where are you?“ Und „Tom, the Turtle“. Sie wird ernst, als sie darauf hinweist, dass nur noch 25 Prozent aller Korallenriffe weltweit intakt sind und dass darauf geachtet werden soll, keine Plastikbecher und Strohhalme ins Meer zu werfen, my friends. Alle an Bord hören vorübergehend nachdenklich zu, dann geht es allen wieder gut – mit Ausnahme der seekranken Gäste, die sich zwischenzeitlich an Deck der Seaworld Explorer 14 begeben haben und von dort die Fische mit ihrem Mageninhalt zu füttern…
Amy hat die Fahrt im Glasrumpf des Schiffes beendet, klettert nach der Fahrt mutig zurück auf die Stingray und entscheidet auf der Rückfahrt zum Pelican Pier, dass ihre Fische im Aquarium ein ganz kleines Wrack bekommen!
Zu Buchen in diversen Hotels. Abfahrt zur MS Antilla am Pelican Pier.
www.atlantissubmarines.com
Ein Schnorchelausflug vom Hotelstrand in die türkisfarbene Bucht bietet zwar nicht die Vielzahl an aquatischer Flora und Fauna, wie sie z.B. nördlich am Malmok Strand vorzufinden ist. Dennoch sind gerade die Morgenstunden geeignet, um Fischschwärme über dem Sandboden oder zwischen den Seegrasfeldern zu entdecken. Morgens ist die See auch besonders klar. Warum sich das im Laufe des Tages mit zunehmendem Badebetrieb ändert, wurde nicht untersucht. Der ablandige Wind scheint unbekannte Schwebstoffe vom Strand wegzubewegen. Ab mittags fällt auf, dass die durch den Schnorchel geatmete Luft ein leichtes Odeur nach altem Frittenfett aus der Bude auf dem Hotelgelände aufweist.
Gerät der Schnorchler zu nahe an die vielen Badenden, werden unerwartete Einblicke in die unterschiedlichsten körperliche Verfallsstadien eröffnet. Die Möglichkeiten der plastischen Chirurgie werden eher über der Wasseroberfläche präsentiert.
Manchen Touristen werden durch die oberflächlich sichtbaren Argumente überzeugt. Es werden auffällig viele Heiratsanträge am Palm Beach ausgesprochen. Für Unbeteiligte zu erkennen an hysterischer Mitteilsamkeit der potentiellen Braut und dem stolzgeschwellten, alkoholgedunsenen Gesicht des Antragstellers.
Spontane Hochzeiten werden abgehalten, auch wenn der Tagesplan ursprünglich andere Programmpunkte aufwies. Für die Hochzeitswilligen hat sich eine task force etabliert, die kurzfristig Banketts auf dem Strand installiert mit Ambiente, Fotograf, Gastronomie, Gästen und Musik. Pelikane inclusive. Meistens spielt ein Steelpandrummer zu Musik vom Band. Es ist lohnenswert, dem eine Weile zuzuhören. Oft spielt er besser als die Hochzeit und die Ehe jemals werden kann.
Ganz so schnell geht es allerdings nicht, will man offiziell und mit Unterlagen heiraten. Ehefähigkeitszeugnis, Geburtsurkunde und Kopien der Pässe müssen mindestens drei Monaten vor dem Termin im Departement for Civil Registry eingetroffen sein. Bei der Heirat müssen zwei Trauzeugen anwesend sein. Das sollte aber nicht abschrecken, weiterhin spontane Anträge zu vergeben und umzuzsetzen. Der Steelpandrummer ist es wert.
Helena lacht. Es gibt nur wenige Augenblicke, in denen sie nicht lacht. Dann ist sie konzentriert bei der Arbeit. Aber auch dazu gehört Fröhlichkeit. Sie und ihr Mann Fernando haben sich Aruba ausgesucht, um hier ihre Wurzeln zu schlagen, haben die Insel als ihren Lebensmittelpunkt ausgewählt. Helena kommt aus Finnland und hat als Mittlere von drei Geschwistern die Gelegenheit beim Schopf gepackt und sich das Reisen zum Ziel gesetzt.
In Argentinien hat sie Fernando kennen und lieben gelernt und geheiratet. Danach sind Helena und Fernando Dulce im Winter 2004 nach Finnland gezogen, um dort eine Snowkiteschule zu eröffnen. „Ich habe mich schnell zurecht gefunden. Meine Heimat Argentinien ist anders als Finnland. Wärmer, heller. Aber die Polarlichter sind einmalig und man kann einen Tag lang ununterbrochen snowkiten. Der Tag ist im Winter nur eine Stunde lang...“. In Argentinien hatte sich Fernando dem Snowkiting verschrieben. Nach vielen gemeinsamen Aufenthalten in der Türkei, auf Cabarete, in Spanien und in Mexico sind beide auf Aruba gelandet und haben in der Kiteschule von Armando Wester gearbeitet. Nach einem Jahr wurde entschieden, dass es kaum ein besseres Land gibt, um die gemeinsamen Lebensträume zu verwirklichen. „Nirgends sonst weht so beständig Wind. Nirgends sonst hat man so schöne Reviere wie Fisherman‘s Hut und Boca Grandi. Zum Schulen von Anfängern an Land fahren wir innerhalb von fünf Minuten zum California Lighthouse im Norden und haben dort eine großartige Sand- und Dünenlandschaft.“, schwärmt Helena. „Die Menschen sind freundlich, das Land ist friedlich, es gibt keine Korruption, alle haben Arbeit. Gesundheitswesen, Verkehr, Gesetze,…, alles funktioniert und gibt uns ein sicheres Gefühl.“, fügt Fernando hinzu. „Wir haben für alles eine offizielle Lizenz. Für den Schulbetrieb eine Genehmigung, für das Boot eine Zulassung, wir haben den arubanischen Bootsführerschein, eine Erlaubnis für die Strandbenutzung und eine für die Beförderung von Personen. Es fehlt ein letztes Permit für das Aufstellen eines Schattenunterstandes an unserem Strandabschnitt.“, schmunzelt Helena, deutet auf des Stück Korallensand unter ihren nackten Füßen und denkt an ihren zweijährigen Behördenlauf. Sie lacht.
Als die finnische Zeitung Ilta-Lehti einst ihre Leser fragte, ob sie glücklich mit der Verwirklichung ihrer Träume seien, weckte Helenas kurze Antwort via Email das Interesse der Redakteure. Es entstand ein einseitiger Artikel über ihren Weg. Jetzt ist sie 29 Jahre und Fernando ist 41 Jahre alt. Wer ihnen begegnet merkt schnell, dass sie ihren Traum verwirklichen und ihre Mitmenschen daran teilhaben lassen. Beide lachen.
Der Asphalt ist zu Ende, eine rauhe Schotterpiste windet sich durch die Kakteen-bewachsene Halbwüste und wird gesäumt von weissen Kreuzen. Sie bilden die Stationen vom Kreuzweg Jesu Christi. Der führt in die Einsamkeit des Westens der Insel. Mit jedem Meter wird die überdrehte Welt aus Hotels, Bars und Touristenattraktionen weiter zurückgelassen. Am Ende der Straße ist man allein mit der Weite, dem Blick auf das Meer und der pittoresken kleinen Kirche Alto Vista. Sie erinnnert doch an die lange Geschichte Arubas. Erbaut im Jahr 1750 von Caiquetioindiandern und spanischen Siedlern, wurde sie in den folgenden Jahrhunderten stetig renoviert und erneuert. Damals gab es auf der Insel noch keinen Priester. Kaum größer als eine Hütte steht sie auf freier Fläche, umringt von Steinbänken für den Gottesdienst unter freiem Himmel. In der Kirche kann ein stiller Moment erlebt werden, wenn die Sinne sich nach innen wenden und auf den Wind, der durch die offenen Fenster streicht und auf das Licht, das durch die breiten Holzjalousien abgeschirmt wird. Auf beiden Seiten des Altars stehen brennende Kerzen und frische Blumen. Die Wände sind mit kleinen bescheidenen Ikonen des Leidensweges Jesus Christus geschmückt. Hierher verirren sich nur die Touristen für ein schnelles Foto auf ihrer Inseltour sowie ein paar Einheimische zum Meditieren. Der Ort erlaubt eine Weile der Stille und der Reflektion und sollte achtungsvoll betreten werden.
Auf dem Weg zum Casiabari Rock fährt Ricardo scheinbar zufällig an seinem Haus vorbei, um für einen Moment sein MG Cabrio zu tätscheln. Stolz berichtet Ricardo, was er daran alles selber repariert hat. Jetzt röhrt die Karre laut auf, wenn er seinen massiven Körper hinter das Holzlenkrad zwängt und ein paarmal auf das Gaspedal tritt. Das Auto ist für ihn ein Spielzeug. Ricardo hat viel aus seiner Kindheit mit ins Erwachsenenleben getragen. Als er den Wagen auf dem Gelände mit dem Hinweisschild Casibari abstellt, erzählt er: „Früher war hier nichts außer den Steinen.“ und weist auf eine auffällige Felsformation hin, die nun eingezäunt ist und, mit einem Lustgarten verschönert, die Touristen lockt. Die einzelnen Felsen sind viele Tonnen schwer, sehen dennoch aus, als seien sie einst von Riesen dahingestreut worden. Ein besonderer Ort mit einer besonderen Ausstrahlung, ganz besonders für Ricardo. „Es gibt die Vermutung, es seien Meteoriten.“ Aber das sei für ihn nur eine schöne Geschichte. „Als Kinder bin ich mit meinen Freunden zwischen den Felsen herumgeklettert. Wir hatten kein Spielzeug, deshalb waren wir ständig draußen.“ und beginnt, die zwischen den Steinen angelegte Treppe emporzusteigen. Es geht um große Steine herum, unter Überhängen und durch Felsentunnel hindurch. Auf den Felsen sitzen vereinzelt Eidechsen. Ricardo kennt jede Art beim Namen. „Der große dort ist ein Iguana.“ Die Echse ist fast einen Meter lang. So wie sie dort auf den Steinen sitzt, sieht es aus wie aus einer anderen Zeit, wären da nicht die vielen Häuser, die im Laufe der Jahre in die Landschaft gebaut wurden. Auf dem Felsen angekommen, schweift Ricardos Blick in die Runde. „Hier standen nur ein paar wenige Häuser. Zumm Beispiel das dort drüben.“ Jetzt sind da viele Häuser. „Unser Spiel bestand darin, von einem Felsen auf den nächsten zu springen, ohne den Boden zu berühren. Wir waren perfekt darin, schnell, reaktionsschnell.“ und geht dabei etwas in die Knie, um die Balance zu imitieren, die einst gekonnt bewahrt wurde.
Der Steinpark ist auch heute noch kostenlos von 9:00 bis 17:00 Uhr zu betreten und zu beklettern. Es gibt einen Kiosk mit Souvenirs, Happen, Getränken und Bier.
Ricardo ist geprägt von seiner Vergangenheit auf der Insel, seinen eigenen Erlebnissen und dem, was die Insel für die Touristen unvergesslich machen könnte. „Es gibt hier soviel zu erleben. Die Goldminenruinen aus dem Jahre 1872. Die 30 Meter und 7,5 Meter hohe Natural Bridge, eine Felsenbrücke, die dummerweise 2005 zusammenbrach. Wir haben die Eselfarm, das Bubali Vogelschutzgebiet und die Straußenfarm. Es gibt viele verschiedene alte Kirchen, die älteste Alto-Vista-Kapelle, wir haben verschiedene Museen.Es gibt das Califirnia Lighthouse und die Fountain-Höhlen. Sehr schön ist auch die alte holländische Windmühle in der Nähe der Schmetterlingsfarm. Im Südosten der Insel liegt der Arikok Nationalpark mit vielen geführten Touren. Es lohnt sich, die Straßen von Oranjestad zu durchstreifen – und natürlich in unserem neuen Touristbüro in Oranjestad vorbeizuschauen!“
Wim schaut über den Strand und ist zufrieden. Die Arbeit der vergangenen Monaten steht anschaulich vor ihm. Er hatte die Container seiner Windsurf- und Kitesurfschule AAV-Aruba Active Vacations ein Stück zur Seite bewegen müssen, um Platz zu schaffen für das große Zelt, für Bars, Tanzfläche, Judgetower und Fahrerlager. Jetzt steht alles da und wird von einem stetigen Ostwind geschüttelt. Es ist alles vorbereitet für die 24. Aruba Hi-Winds Competition am Strand von Fisherman‘s Hut.
Wim Eelens setzt eine lange Geschichte der Hi-Winds fort. Im Jahr 1985 fühlten sich die drei professionellen Windsurfer Ruben Croes, Jan van Nes und Anthony Blok berufen, einen Wettbewerb auf ihrer Heimatinsel Aruba zu veranstalten, der 1987 mit den Hi-Winds das erste Mal ausgetragen wurde. Bald wurde die Professional Boardsailors Association auf die gut organisierte Veranstaltung aufmerksam und integrierte sie bereits ein Jahr später in die World Tour 1988.
In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich der Hi-Winds-Competition zu einer der wichtigsten Windsurfingveranstaltungen auf der Welt, wurde lange Zeit Austragungsort entweder für Vorentscheidungen oder für den Grand-Prix. Prominenz wie Robby Naish, Björn Dunkerbeck und Anders Bringdal folgten regelmäßig dem Ruf der Hi-Winds nach Aruba. Im Laufe der Jahre wurden weitere gute Austragungsorte auf der Welt entdeckt und neue, gut organisierte Veranstaltungen in die World Tour integriert. Die Sponsoren wanderten ab und die Hi-Winds gerieten eine Weile in Vergessenheit. Ein Dornröschenschlaf begann, der mittlerweile als beendet bezeichnet werden darf. Die Hi-Winds sind zur größten Windsurfveranstaltung in der Karibik herangewachsen. Es lohnt sich hinzugucken. Das Komitee der Hi-Winds legt Wert auf Nachwuchsfahrer und Amateure. Seit 2002 ist Kitesurfen ein fester Bestandteil der Hi-Winds.
Der Wind ist von 22 auf 29 Knoten angestiegen. Ideale Bedingungen für die Disziplinen Slalom Race, bei dem die Teilnehmer einen Z-förmigen down-wind-Kurs von ca. drei Kilometern zu fahren haben. Hohe Beschleunigung und schnelles Halsen bilden die Chance auf einen Sieg. Genau wie am Strand zeigt sich bei den Rennen die professionelle Organisation von Wim und seinem Team. Die Fahrer haben 500 Meter vom Strand entfernt und nahe am Startboot einen Wartebereich auf einem stehtiefen Riff. Dort werden sie in einer schwimmenden Bar mit Trinkwasser versorgt.
Oskar Martinez ist der Regattaleiter. Auf dem Startboot stimmt er die Starts sekundengenau ab. In kurzem Abstand wird ein Slalom nach dem nächsten angeschossen. Fliegende Starts machen das Timing besonders spannend. Oskar ist hochkonzentriert und schiesst jeden Fehlstart ab. Das geschieht selten, viel eher besteht Gefahr, dass sich ein den nautischen Wettkampfregeln unwissender Skipper mit vollbesetztem Ausflugskatamaran stur auf die Startlinie zubewegt oder ein verliebtes Pärchen im Dinghi verträumt durch das Teilnehmerfeld dümpelt. Beides führt zu kurzfristigen Startabbrüchen mit spektakulären Ausweichmanövern. Touristen auf Katamaran und Pärchen im Ruderboot verstehen ihr Fehlverhalten oftmals nicht und freuen sich stattdessen, so nah am Geschehen beteiligt zu sein.
Um solche Kollisionen zu vermeiden, hat die holländische Marine ein paar Speedboote samt Besatzung bereitgestellt. Die Marines sind hilfsbereit und schnell zu Stelle, wenn es um das Räumen des Rennkurses geht. Sie nutzen ihre Boote, um Fotografen auf die Geschwindigkeit der Windsurfer zu beschleunigen. Dann ist der Ritt auf den kurzen Wellen so hart, dass Fotografieren durch Rippenbrüche erschwert wird.
Für Zuschauer ist die Ziellinie nahe am Strand und gut erkennbar angelegt. Die frechen Kommentare von Moderator Francis Mobbs kombiniert mit seinen präzisen Erklärungen zum Geschehen auf dem Wasser verwandeln im Wechsel mit guter Musik das Rennen zu einer Party für alle Beteiligten.
Einreisebestimmung
Ein mindestens drei Monate gültiger Reisepaß und ein Weiterflug- oder Rückreiseticket. Es besteht für Europäer keine Visumspflicht. Die Aufenthaltsdauer für Touristen beträgt maximal drei Monate. Eine Ausreisegebühr von US$ 34,00 ist zu entrichten und oft im Flugpreis enthalten.
Zeitunterschied
Im Sommer hat Aruba 6 Stunden, im Winter 5 Stunden Zeitdifferenz zu Europa/MEZ.
Mobilität – man kommt gut an
Der Taxistransfer vom Flugplatz zum high-rise-area kostet US$ 20,00. Die Taxigebühren sind festgeschrieben und jeder Taxifahrer kann die Liste vorzeigen. Mit dem Linienbus kostet die Strecke ca. US$ 1,25. Aruba hat ein excellentes Bussystem Arubus, auf das selten länger als 20 Minuten gewartet werden muss.
Autos zu mieten ist auf der Insel kein Problem. Viele bekannte und einige lokale Unternehmen bieten Mietwagen an. Das Mindestalter zum Leihen beträgt 23 Jahre und drei Jahre Fahrpraxis. Außerdem gibt es viele Mopeds und Quads zu mieten.
Bei 30 Kilometern Insellänge und bei den vielen nahegelegenen Sehenswürdigkeiten bietet sich an, mit dem Rad die Insel zu erkunden. Es gibt keine Radwege. Aber da die Fahrgeschwindigkeit der Autos karibisch-gemütlich ist, kann man sich auf die gut ausgebauten Straßen wagen.
Währung und Preise – beides ist außergewöhnlich
Aruba hat eine eigene Währung. Die sollte nur im land verwendet werden, da man mit den Arubanischen Florin Afl. im Ausland vermutlich nur Verwunderung erntet. Das Geld wird an den Kurs des US-Dollars gekoppelt und oft mit dem beim Bezahlen kombiniert. Eine schöne Kuriosität ist die rechteckige 50-Cent-Münze. Kreditkarten sind überall akzeptiert. Das Presniveau auf der Insel entspricht dem Europas. Es gibt keine Umsatzsteuer auf Aruba. Aber Schnäppchen kann man aufgrund der hohen Preise selten machen.
Medizinische Versorgung
Es gibt ein gut ausgebautes System von allen gängigen Ärzten und Fachrichtungen sowie eine Flugrettung. Darüberhinaus ist das Ausland mit Spezialkliniken nicht weit.
Stromversorgung
110 Volt Wechselstrom mit US-Steckern und Steckdosen
Telekommunikation – auch mal ohne?
Telefongespräche ins Ausland sind unverhältnismäßig teuer. Sogar eingehende Auslandsgespräche kosten viel. Deshalb lieber Emails im Internetcafe versenden (halbe Stunde US$ 5,00). GSM macht Mobiltelefonie auf der ganzen Insel möglich. Preise für internationale Gespräche können bei US$ 2,00 liegen. Am Flugplatz können Mobiltelefone gemietet werden ca. US$ 50,00 und 84 Freiminuten). Allerdings ist noch nicht geklärt, wie die Anbieter zuverlässig sicherstellen, dass sie verliehene Telefon vor Abreise zurückbekommen. Alternativ: Urlaub beginnt auch damit, das Telefon zu Hause zu lassen.
Trinkwasser – jedermanns Luxus
Eine sehr schöne Eigenschaft vom Trinkwasser auf Aruba: es ist tatsächlich Trinkwasser! Die zweitgrößte Meerwasserentsalzungsanlage macht es möglich. So ist zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, dass Wasser ausreichend zur Verfügung steht, dass Nahrungsmittel bakterienfrei zubereitet werden. Eine Flasche im Gepäck für die tägliche Versorgung kann nahezu überall wieder aufgefüllt werden. Trotzdem sparsam verwenden.
Erlebnisreise – anschließend ist ein Urlaub nötig
Die Insel besitzt alles, um ein vielfältiges Angebot an Abenteuer- und Erlebnisurlaub anzubieten. Mit Kamera, Tagesgepäck, Trinkwasser und Inselkarte lassen sich allerlei Begegnungen mit Natur, Strand, Menschen, Kultur und Lebensweise erwandern. In den Touristenorten ist ständig was zu entdecken, zu probieren, kennenzulernen.
Für alle anderen stehen u.a. off-/on-road-trips, ein Nationalpark, Rad- und Reittouren, Höhlen, Surfen, Kitesurfen, Tauchen und Parasailing zum Angebot. Und wer dann immer noch Kräfte hat, kann Fallschirmspringen, Segeln, See-Kajak-Touren buchen, Katamaransegeln, Schnorcheln, U-Boot- und Glasbodenboot fahren, Snuba-Touren machen, Golfen und Einkaufen. Außedem bieten Arubas Hotelstrände nahezu jeden luftgefüllten Gegenstand, um sich hinter einem der lauten und PS-starken Motorboote herziehen zu lassen. Wer‘s mag...
Kiteboarding- und Windsurfing auf Aruba
Helena Dulce/Fernando Dulce: Xtreme Winds
Lysander und Angie Loefstok: Aruba Kitesurfing School
Wim Eelens: Aruba Active Vacations
Armando Westers: Armandos Kiteshack
dare2fly / VELA am Strand vom Marriott Hotel
Klima und Reisezeit – Ganzjahresbikinizone
Aruba bietet das gesamte Jahr eine gleichmäßige, trockene Wärme mit einer Durchschnittstemperatur von 28 Grad Celsius in der Luft und 25 Grad Celsius im Wasser, das ufernah allerdings oft viel wärmer ist. Wind weht fast ständig und kühlt angenehm. Regenzeit ist im europäischen Winter, allerdings heißt es nicht, dass zwangsläufig Regen fällt. Die Touristenmonaten sind im Winter und da, um die Weihnachtszeit kann es etwas voller sein.
Information – digitale Reiseplanung
Aruba ist vom Tourismus abhängig. Die Bewohner kümmern sich nachsichtig und entgegenkommend um die Gäste. Es gibt nur wenig Literatur für die Reisevorbereitung. Frommers Portable bietet einen umfangreichen Reiseführer „Aruba, Bonaire & Curacao“ auf Englisch und im Taschenformat für ca. 12,90 Euro an. Eine neuzeitliche und gute Möglichkeit sich zu informieren ist die Internetpresenz www.aruba.com sowie die der unzähligen Hotels, Appartements und Touranbieter auf der Insel.
Flugverbindung – viele Wege führen nach Oranjestad
Aruba wird von Amsterdam mit den Fluggesellschaften KLM, Martinair und Arkefly in ca. 9,5 Stunden angeflogen. Innerhalb der Inselgruppe fliegt Dutch Antilles Express, Tiara Air und Insel Air.
Fliegen – your choice
Fliegen ist unter Umweltgesichtspunkten nicht mehr zu rechtfertigen. Allein um abzuheben benötigt ein mittelgroßes Passagierflugzeug 4000 bis 6000 Liter Kerosin. Die gleiche Menge wird unterwegs pro Flugstunde verbraucht. Daher ist es unbedingt angebracht, Ausgleichsmaßnahmen zur CO2-Reduktion zu nutzen. Internetseiten wie z.B. www.carbonfound.org oder www.carbonneutral.org bieten Kompensationsmöglichkeiten für die durch den Flug verursachten Emissionen. Für diesen Flug wurde bei www.atmosfair.de 6620kg CO2 kompensiert durch die Förderung mit 153,00 Euro in ein Solarprojekt in Indien.
Arubas Reigna Beatrix International Airport mit der internationalen Kennung AUA wird u.a. von Martinair und Air France angeflogen. Die Flugzeit von Europa (Amsterdam) beträgt ca. 9,5 Stunden und ist auf dem Hinweg recht sanft, auf dem Rückflug gibt es gerne und besonders nachts ein paar schöne Turbulenzen. Ähnlich rauh ist der Service an Bord. Man ist bemüht, aber ab und zu etwas zu flott. Glücklich kann sich jeder Passagier in der Economyclass schätzen, dem freundlicherweise im Flieger ein Platz in der Comfort Class angeboten wird, sollten dort Plätze frei und das Personal gutgestimmt sein. Sonst kostet das upgrade extra und wird bereits beim check-in angeboten. Die Flieger von Martinair gehören nicht zu den neuesten, haben aber den Charme vergangener Zeiten. Der Slogan „Martinair – your choice“ klingt ein wenig nach selber Schuld, sie haben es so gewählt. Nichtsdestoweniger ist Fliegen mit Martinair der beste Weg, von Europa nach Aruba und wieder zurück zu kommen!
Alle Preise und Angaben ohne Gewähr, Stand 2010